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Schusswaffe am Kopter

Selten hat ein Drohnenvideo so schnell so viel Aufmerksamkeit erlangt wie das Video eines 18-jährigen Amerikaners. Die nur 14 Sekunden lange Sequenz auf Youtube zeigt einen Quadrokopter mit montierter Pistole. In dem kurzen Streifen feuert die halbautomatische Pistole 4 Schüsse ab ohne die Stabilität des Kopters ernsthaft zu gefährden. Durch die Flugsteuerung (vermutlich GPS-basiert) wird nach den Schüssen die Ursprungsposition wieder eingenommen. Eine Zieleinrichtung ist nicht zu erkennen, aber das Nachrüsten einer GoPro sollte kein ernsthaftes Problem sein.
Der Kopter hat ein etwas unübliches Format und ist 66 cm lang.

Das Medienecho ist gewaltig. Bewaffnete Hobbydrohnen sind eine (nicht die erste) Horrorvision auf die man gerne verzichten würde. Auch im waffenfreundlichen Amerika sind zivile Fluggeräte mit Waffen nicht erlaubt.
Bei dem Autor des Videos dürfte es sich um den gleichen Drohnenpiloten handeln der im letzten Jahr zu Unrecht beschuldigt wurde heimlich Menschen beim Baden abgelichtet zu haben.

Iris+ zum sprayen

Letztens hat der New Yorker Vandalismuskünstler KATSU gezeigt wie ein Phantom-Kopter zum fliegenden Sprayer gemacht wird.
Jetzt gibt es auch eine Anleitung wie 3DRs Iris+ zum sprayen erweitert werden kann. Hackaday verlinkt ein Video von Becky Stern.

Mittels Servo wird der Hebel eines Handgriffs für Spraydosen betätigt. Montiert man diesen Handgriff unter der Drohne und steuert das Servo über die Fernbedienung an, hat man eine hübsche Verlängerung für Sprüharbeiten. Auf diese Art lässt sich prima die Lagerung vom Wetterhahn ölen um mal eine zivile Anwendung zu nennen.
Ganz ausgereift ist die Konstruktion noch nicht, das Extragewicht verlagert den Schwerpunkt des Systems scheinbar zu stark.

Fluch und Segen

Das Drohnen wie Schwalben auf Drähten landen könnten sah man letztens bei Science News. Für einen Energieversorger ist das bei der Inspektion von Leitungen von Vorteil.

BKW AG ein Energieversorger aus Bern stellte jetzt in seinem Blog einen Oktokopter vor, der genau das kann. Mit einem Laserscanner wird die oberste Leitung erkannt und der Landevorgang eingeleitet. Anschließend fährt der Kopter entlang der Leitung und kann die stromführenden Leiter untersuchen. Diese Technik ist deutlich preiswerter als der Einsatz von Hubschraubern oder die manuelle Untersuchung, die zudem ein Abschalten der Leitung erfordert. Mechanische Schäden der Leitungen lassen sich so bequem am Computer untersuchen.

Das so eine Drohne nicht nur Segen ist, erfuhr die Firma schon 2014. Ein Drohnenpilot, der seinen Kopter aufsteigen ließ, um ein von BKW betriebenes Atomkraftwerk abzulichten, war der Firma wohl nicht geheuer. In der Schweiz gab es zu der Zeit scheinbar keine Flugbeschränkungen in der Nähe von kerntechnischen Anlagen. In Deutschland ist der Bereich um Kernkraftwerke für Piloten aller Art tabu.

Drohnen der Zukunft

Über die Drohne der Zukunft macht man sich an vielen Orten Gedanken. An der einen Stelle geht es darum, die Fähigkeiten der Fluggeräte zu verbessern. Andernorts sucht man nach neuen Anwendungen bei denen Drohnen der Zukunft Aufgaben erleichtern oder übernehmen können.

Die indisch-englische Ideeenschmiede Superflux wirft einen Blick in eine drohnenlastige Zukunft.  Für eine Installation im Victoria und Albert Museum in London entstanden 5 Drohnen.

  • Die fliegende Werbetafel Madison, die auch die Gesichter der Betrachter analysiert
  • Newsbreaker, eine Journalismusdrohne die Sucht nach aktuellen Bilder befriedigen soll
  • Nightwatchman (Nachtwächter) eine Überwachungsdrohne für die Nacht
  • RouteHawk, das fliegende Verkehrsschild und die
  • Instadrohne, eine Selfiekamera für den Normalbürger

Wie diese Drohnen das Leben erleichtern zeigt das Szenario im Film. Für die Realität ist die Vision vielleicht noch nicht geeignet, wer möchte schon, dass ein vorbeifliegender Nachtwächter gleich eine Inventur des heimischen Schlafzimmers anfertigt.

Phantom rettet Syma X5C-Drohne

Mitbewohner sind schon anstrengend. Manche klauen das Baumaterial für die Drohne, andere verlieren Drohnen. Youtuber Harrisen Howes hat einen von der zweiten Sorte. Dieser landete – betrunken – einen Syma X5C scheinbar so auf einem unzugänglichen Nachbardach, dass kein Rückflug mehr möglich war.
Hier ist guter Rat teuer (also etwa 25 mal teurer).
Zwei Monate später – eine neue Phantom 3 Professional Kameradrohne ist verfügbar – wurde der verunglückte Flieger gerettet. Mit einer genial einfachen Konstruktion aus umwickelten Kleiderbügelhaken und FPV-Unterstützung konnte der 92 Gramm schwere Flieger geborgen werden.
Hier sein Onboardvideo, unterlegt mit Musik aus ‚Interstellar‘.