Kleine Helikopter, wie etwa der Simulus GH-720, finden sich öfter in Kinderzimmern. Die kleinen Flieger sind mit Gyroskop etc. ausgerüstet und lassen sich leicht fliegen. Einige Modelle tragen auch kleine Kameras. Natürlich darf man von diesen Spielzeugen keine Bildqualitäts- oder Reichweitenwunder erwarten.
Beim Militär sieht das anders aus. Hier ist das Feinste gerade gut genug.
Black Hornet ist ein Modell von Prox Dynamics aus Norwegen. Ausgerüstet mit allen derzeit üblichen Funktionen (GPS, Auto Coming Home, Gyroskopen, Kamera) wiegt der Kleinsthubschrauber bescheidene 18 Gramm. Laut Wikipedia können Geschwindigkeiten bis 36 km/h (auf der Produktseite 18 km/h) erreicht werden, 25 Minuten Flugdauer sind drin.
Ein 20.000.000 £ Auftrag des britischen Militärs über 160 solcher Systeme (inkl. 2 Black Hornets) ergibt einen Stückpreis von 180.000 €. Seit einigen Jahren sind die Miniaturspione u.a. in Afghanistan im Einsatz und dürften mittlerweile weiterentwickelt worden sein.
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Roboterbiene
Drohnen können von Tieren viel lernen. So etwa von Schwalben oder Fruchtfliegen.
Am CNRS in Marseille schaute man sich einige Fähigkeiten der Bienen ab. Diese kommen ohne GPS und andere komplizierte Technik aus und steuern ihren Flug unter anderem durch Auswertung des optischen Flusses der vorbeifliegenden Landschaft. Dazu baute man die für Insekten typischen Facettenaugen nach.
Keine wirklich neue Idee (Deutschlandfunk 2008) jedoch erstmals so in der Realität umgesetzt.
Der kleine Flieger mit dem passenden Namen Beerotor besitzt im Versuchsaufbau nur zwei Rotoren und wird mit einer Mechanik im Kreis geführt. Mit mehreren optischen Sensoren wird die Umgebung erkannt und das Flugverhalten entsprechend abgestimmt. Um die Bahn stabilisieren zu können ist immer ein auswertbares Bild nötig, Flüge im freien Raum dürften damit nicht ohne weitere Hilfe möglich sein.
Schusswaffe am Kopter
Selten hat ein Drohnenvideo so schnell so viel Aufmerksamkeit erlangt wie das Video eines 18-jährigen Amerikaners. Die nur 14 Sekunden lange Sequenz auf Youtube zeigt einen Quadrokopter mit montierter Pistole. In dem kurzen Streifen feuert die halbautomatische Pistole 4 Schüsse ab ohne die Stabilität des Kopters ernsthaft zu gefährden. Durch die Flugsteuerung (vermutlich GPS-basiert) wird nach den Schüssen die Ursprungsposition wieder eingenommen. Eine Zieleinrichtung ist nicht zu erkennen, aber das Nachrüsten einer GoPro sollte kein ernsthaftes Problem sein.
Der Kopter hat ein etwas unübliches Format und ist 66 cm lang.
Das Medienecho ist gewaltig. Bewaffnete Hobbydrohnen sind eine (nicht die erste) Horrorvision auf die man gerne verzichten würde. Auch im waffenfreundlichen Amerika sind zivile Fluggeräte mit Waffen nicht erlaubt.
Bei dem Autor des Videos dürfte es sich um den gleichen Drohnenpiloten handeln der im letzten Jahr zu Unrecht beschuldigt wurde heimlich Menschen beim Baden abgelichtet zu haben.
Lily Camera
Das ihre Drohne keine Drohne ist, sondern ein Werkzeug betonten schon die Macher der fliegenden Thermoskanne ‚Sprite‘. In der Tat ist der Begriff Drohne umstritten weil zivile Nutzung und Verwendung als Waffe (ähnlich wie beim Messer) nicht getrennt sind.
Die Entwickler der Lily Camera haben nun also eine fliegende HD-Kamera gebaut. Sie eignet sich hervorragend für Selfies und kommt in einem eleganten Outfit in die Luft. Die Kamera sieht aus wie ein durchdesignter Multikopter. Selbstverständlich ist auch die übliche Sensorik mit Kompaß, Gyroskop usw. mit an Bord.
Mit der Kamera können 1080p-Videos mit 60 fps oder 720p-Videos mit 120 fps aufgezeichnet werden. Die Bildstabilisierung erfolgt digital über ‚digital gimbaling‘ – ähnlich wie es auch die Drohne Parrot BeBop macht.
Das Flugverhalten der Kamera lässt sich nur indirekt steuern. Mit Hilfe einer einfachen Fernsteuerung mit 5 Bedienelementen, die auch gleichzeitig als Trackingziel dient, können einzelne Funktionen aktiviert werden. Der Start kann aus der Hand geschehen, die Kamera folgt dann dem Träger des Trackingziels (auto-follow) oder umkreist ihn (Orbit-Mode). Das Tracking-Ziel kann mit einem wasserfesten Gehäuse am Arm getragen werden. Mit einem Mikrofon sind Tonaufnahmen möglich. Detektiert die Fernsteuerung am Handgelenk einen Sprung, schaltet die Kamera vorübergehend in den Zeitlupenbetrieb. Eine Smartphoneapp bietet weitere Steuerungsmöglichkeiten.
Als Flugzeit werden 20 Minuten angegeben, 40 km/h sollen für die Kamera machbar sein. Die Flughöhe ist auf 15 Meter begrenzt.
Für $ 500 USD kann man die Kamera vorbestellen (bis 15.6), später sollen $ 1.000 USD fällig werden. Geliefert wird im Februar 2016.
yeair – Der Quadrokopter mit Benzinantrieb
Seit kurzem gibt es bei Kickstarter auch Aktionen aus dem deutschen Raum. Nun ist auch ein Drohnenprojekt mit am Start.
yeair! der Quadrokopter der Zukunft mit einem Antrieb aus dem Erdölzeitalter. Der Quadrokopter hat ein hybrides Antriebssystem bestehend aus Elektro- und Benzinmotoren. Mit dieser Kombination lassen sich enorme Flugzeiten (60 Minuten), hohe Traglasten (5 Kg) oder hohe Geschwindigkeiten (100 km/h) erreichen.
Das System vereint Vorteile aus beiden Antrieben. Da ist zum einen die hohe Energiedichte des Treibstoffes (Benzin 1:25) der Verbrennungsmotoren. Zum anderen lassen sich die elektrischen Antriebe dank elektronischer Flugsteuerungen schnell und präzise kontrollieren.
Während des Fluges sind beide Antriebe aktiv. Der Ausfall eines Motors kann so kompensiert werden (virtueller Oktokopter). Der Zweitaktmotor erzeugt die träge Grundleistung etwa zum Schweben, während der Elektroantrieb die schnelle Steuerung ermöglicht.
Die Elektromotoren dienen als Starthilfe für die Verbrennungsmotoren, diese liefern ihre Energie auch an die Batterien.
Mit 1,5 Liter Benzin soll eine Reichweite von 55 km möglich sein. Die hohe Nutzlast ermöglicht den Transport auch größerer Kameras (besser ohne Ton). Für Transportaufgaben wie 2014 zur Insel Juist bietet sich der Kopter an.
Mit 1.399 € ist man während der Kampagne mit dabei. Für den Hobbyflieger dürfte wegen Abfluggewicht und Verbrennungsmotor die Nutzbarkeit in Deutschland eingeschränkt sein. Die Auslieferung der ersten Geräte soll im Mai 2016 beginnen.
Vielleicht hört man später vom Hesteller airstier noch mehr, auf der Agenda könnte in Zukunft ein Persokopter stehen.