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Drohnen lernen von Schwalben

Drohnen haben mittlerweile beachtliche Fähigkeiten. Doch von den Möglichkeiten der Natur sind sie noch ein Stück entfernt. Das zu ändern ist eine Aufgabe für die Zukunft. Mihir Garimella zeigte letztens, dass aus dem Verhalten von Fruchtfliegen ein Antikollisionssystem abgeleitet werden kann. Ein anderes Projekt, Daler hat sich scheinbar bei Fledermäusen bedient und bei Indiegogo wurde 2014 der flatternde BionicBird vorgestellt.
Science News veröffentlichte jüngst ein Video in dem das Verhalten von Schwalben untersucht und auf eine Drohne übertragen wurde. Schwalben sind Luftakrobaten, die mit wenigen Flügelschlägen auch engste Stellen passieren können. Dieses Fähigkeit konnte auf eine Art Flugzeug übertragen werden. Da bei den Flügen unter Umständen die Strömung über dem Flügel abreisst, wurde eine Erkennung gleich mit eingebaut. Mit dem Verfahren kann die Drohne auch noch sicher bremsen und etwa auf einem Draht landen.

Daler – wandelbarer Flieger

Daler steht für ‚Deployable Air-Land Exploration Robot‘ und ist ein Konzept eines wandelbaren Fliegers, der sich auch auf dem Land fortbewegen kann. Anders als beim fliegenden Auto geht es hier nicht um die Personenbeförderung. Das Schweizer Forschungsprojekt (LIS am EPFL, NFS Robotic) zielt vielmehr auf die Suche und Rettung von Katastrophenopfern. Mit Hilfe faltbarer Flügel und drehbarer Extraflächen kann sich das propellergetriebene Kleinflugzeug auch am Boden bewegen. Wie auch bei anderen Projekten hat man etwas von der Natur abgeschaut. In diesem Fall stand wohl eine Fledermaus Pate. Die Bodenbewegung sieht nicht eben elegant aus, der Verzicht auf Räder erlaubt dafür den Einsatz auf vielen Untergründen.
Verwandte Projekte zum Einsatz in Katastrophensituationen sind Zion und Clover und der luftgestützte Bodenroboter.

Zion und Clover untersuchen Vulkan

Foto (Yusuke Shinyama / Wikipedia, Gemeinfrei): Mt. Asama  (浅間山)
Foto (Yusuke Shinyama / Wikipedia, Gemeinfrei): Mt. Asama (浅間山)

Zion (Drohne) und Clover (Roboter) sind zwei autonome Fahrzeuge die zusammen ein Gespann bilden. Wenn die Entfernung zur Basis zu groß wird, kann ein dritter Roboter kann als Relaisstation dienen.
Bei Untersuchungen in gefährlichen Gebieten kann Zion den Roboter dicht an das Geschehen (Vulkan, Unfallstellen, Unglücke etc.) bringen. Dieser übernimmt dann die detaillierte Untersuchung. Die Feldversuche fanden am Mt. Asama statt.
Mehr Details gibt ein pdf-Dokument der Beteiligten der FieldsRoboticsGroup von Japan Drones und Tohoku University preis.

Der Mt. Asama bei Openstreetmap

Nächster Halt: Mond

Will man selbst auf den Mond, wird das ein schwieriges Unterfangen. Genügt es, im Jahr 2024 persönliche, digitale Erinnerungen auf dem Mond verstaut zu wissen, dann hat Kickstarter die Lösung. Lunar Mission One heißt das Projekt, dass 2024 einen Lander zum Mond senden will. Der Lander hat eine wissenschaftliche Mission und soll Gesteinsproben aus 20-100 Metern Tiefe untersuchen. Sogar eine Rückkehr zur Erde wird ins Auge gefasst.

Um Geld für die Mission zu sammeln, sind mehrere Finanzierungsrunden nötig. Dem Spender wird dabei die Möglichkeit eingeräumt, im Bohrloch ein digitales Andenken zu hinterlassen. Je nach Spendensumme steigt der eigene Anteil am geplanten 10 TB-Speicher. Ab 60£ kann man auch ein eigenes Haar ins All schicken. Für 1200£ ist man beim Start mit dabei und ab 3000£ steht der eigene Name auf der Landefähre. Zur Webseite von Lunar Missions Ltd.

Coyote : Drohne im Tornado

Dem Projekt, das zum Flug einer Drohne in einen Tornado in Kickstarter eingestellt wurde, war wenig Erfolg beschieden.
Gizmodo berichtet nun in einem Beitrag über die Coyote-Drohne, ein Projekt der NOAA. Erstmals ist nun eine Drohne in den Hurrican Edouard geflogen.

Der 3,5 Kilogramm schwere, etwa 1,8m lange Flieger wird per Fernsteuerung gelenkt und sammelt dabei Daten (Windgeschwindigkeit, Temperatur, Druck). Ursprünglich wurde die Drohne vom Militär für Überwachungszwecke eingesetzt. In dieser Saison sollen noch weitere Flüge durchgeführt werden.