Sonnenbad auf einer Windmühle

Die Idee der Portsmouth Abbey-School, Rhode Island, ein eigenes Windrad aufzustellen hat sich schon nach wenigen Jahren bezahlt gemacht. Seit 2006 ist das 660kW-Windrad in Betrieb und hat seit dem fast 11 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt.
Doch das Windrad dient auch anderen Zwecken. Christopher Blake erzeugte von der Spitze der Anlage aus ein 360°-Fotopanorama der Umgebung.
Auch als Fotoobjekt selbst taugt die Anlage, dachte sich Drohnenpilot Kevin Miller und steuerte seinen Kopter den Mast hinauf.
Auf der Spitze machte er eine Entdeckung. Jemand – scheinbar ein Wartungsingenieur – nutzte den einmaligen Standort für ein Sonnenbad und wurde durch die Drohne gestört.
Das Video hat eine Diskussion um die Störung der Privatssphäre entfacht, allerdings: Wer kommt auf die Idee, das sich jemand dort oben der Erholung hingibt?
Das Ganze hätte freilich auch weniger lustig ausgehen können. Sich in der Höhe vollkommen ohne Sicherheitsausrüstung zu bewegen ist mindestens mutig.

Panoramaaufnahme aus 50 Meter Höhe.

Die Schule befindet sich im Norden von Rhode Island, nahe Portsmouth.

Roboterbiene

Drohnen können von Tieren viel lernen. So etwa von Schwalben oder Fruchtfliegen.
Am CNRS in Marseille schaute man sich einige Fähigkeiten der Bienen ab. Diese kommen ohne GPS und andere komplizierte Technik aus und steuern ihren Flug unter anderem durch Auswertung des optischen Flusses der vorbeifliegenden Landschaft. Dazu baute man die für Insekten typischen Facettenaugen nach.
Keine wirklich neue Idee (Deutschlandfunk 2008) jedoch erstmals so in der Realität umgesetzt.
Der kleine Flieger mit dem passenden Namen Beerotor besitzt im Versuchsaufbau nur zwei Rotoren und wird mit einer Mechanik im Kreis geführt. Mit mehreren optischen Sensoren wird die Umgebung erkannt und das Flugverhalten entsprechend abgestimmt. Um die Bahn stabilisieren zu können ist immer ein auswertbares Bild nötig, Flüge im freien Raum dürften damit nicht ohne weitere Hilfe möglich sein.

Steuersündern auf der Spur

Mit einer eBee-Mappingdrohne sind argentinische Steuerbehöden schon geraume Zeit erfolgreich Steuersündern auf der Spur.
Bloomberg berichtete im Juni über ein ähnliches Projekt in Indonesien. In dem 250 Millionen Einwohner-Staat gab es im letzten Jahr weniger als eine Million Steuererklärungen. In einigen Teilen des Landes werden weder für Bergbau noch für Landwirtschaft Steuern entrichtet.
Gruben und Plantagen sollen jetzt von Mappingdrohnen aus kartiert werden. Die Daten sollen mit denen der Finanzämter abgeglichen werden und Steuersünder entlarven.
Ein 2 Meter-Starrflügler kann so 700 Hektar in einer Stunde erfassen.
Die Behörden können schon erste Erfolge vorweisen, mindestens ein Plantagenbesitzer zahlt schon seine Steuern.

 

 
Der Südosten Sumatras ist das Einsatzgebiet der Drohnen.

Mayday, ein Fallschirm für die Drohne

Das System ‚Mayday‘ beinhaltet mehrere Sensoren die Geschwindigkeit, Beschleunigung und Höhe messen. Auch ein Mehrachskompaß ist mit dabei. Aus den Sensordaten wird das normale Flugverhalten ermittelt und gelernt. Gibt es deutliche Abweichungen geht das System von einem Fehlverhalten oder Absturz aus. Mayday löst den Fallschirm aus, der die Drohne sicherer zur Erde zurück bringen soll. Ein Absturz kann nicht verhindert werden. Das System arbeitet eher als ‚Airbag‘.  Der resultierende Gesamtschaden soll dabei erheblich geringer Ausfallen wie bei einem Absturz.
Mayday benötigt keine Verbindung zur Flugsteuerung und arbeitet autonom. Betriebsspannungen zwischen 3 und 17 Volt kann das System nutzen. Vor der Durchführung neuer Flugmanöver muss das System diese Bewegungen lernen bzw. deaktiviert werden.

Das eigentliche System von North UAV ist bei Kickstarter für $ 75 USD zu haben, ab $ 159 USD gibt es ein System mit ‚Mars‚-Fallschirm für DJI Phantom 2 bzw. 1 oder Phantom 3.
Ohne Fallschirm wiegt das System weniger als 15 Gramm.

Fotokite Phi bei Indiegogo

Im letzten Jahr stellte Sergei Lupashin von der ETH Zürich das Konzept eines Quadrokopters an der Leine vor. Zu dem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob das innovative Fluggerät (Flying Machine Arena) jemals in die Produktion gehen wird. Jetzt sieht es danach aus.
Bei Indiegogo stellt das Team um den gebürtigen Russen den Fotokite φ (Phi) vor und bittet um Beteiligung an den Kosten. Nach vier Tagen waren bereits 50% der benötigten $ 300.000 USD zugesagt.
Der Fotokite φ wurde weiterentwickelt, ist jetzt zusammenfaltbar und damit leicht transportabel.
Mit GoPro-Kamera wiegt er 350 Gramm und kann über eine Gestensteuerung oder eine Android-App bedient werden.
Im Rahmen der Kampagne waren die ersten Kites für $249 USD erhältlich, diese sind bereits ausverkauft. Im Handel werden später $ 500 USD fällig. Eine Extra-Battery, die 15 Minuten zusätzliche Flugzeit verspricht, kostet erfreulich wenig ($ 15 USD).