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Hexakopter von CyPhy Works

Von CyPhy Works hörte man im letzten Jahr von einer Beteiligung der Airforce und vom Extrem Access Pocket Flyer.
Nun stellt CyPhy Works einen Multikopter für den Hobbypiloten vor und versuchte ihn über Kickstarter finanzieren zu lassen. Der Hexakopter von CyPhy Works trägt den Namen CyPhy LWL 1 und hat bereits weit vor Ende der Kampagne sein Finanzierungsziel von $ 250.000 USD erreicht. Im günstigsten Fall kostete eine Drohne dabei $ 395 USD.
Der Flieger wendet sich an Piloten die einfach und schnell Bilder aufnehmen wollen. Dazu ist die Drohne mit bekannten und neuen Funktionen ausgestattet. Geofencing soll das Verschwinden der Drohne verhindern und die Level-Up-Technik erlaubt die Stabilisierung der Drohne und des Kamerabildes ohne Gimbal. Erreicht wird das dadurch, dass die Rotoren schon geneigt an den Auslegern befestigt sind. Während bei Parrots Bebop-Drohne das Bild per Rechenkraft stabilisiert wird, bleibt bei der LVL 1 die ganze Drohne in der Waage. Die Flugsteuerung erlaubt die Kompensation von maximal 2 gleichzeitigen Motorausfällen.
An Bord befindet sich bereits eine, um 90° neigbare 8MP/1080p-Kamera. Zusätzlich gibt es eine senkrecht gerichtete Kamera zur Erkennung von Bewegungen über dem Boden. Die Flugzeit soll 20 Minuten betragen, bei der $ 1000 USD teuren Diabolo-Edition sogar noch mehr. Zur Bedienung ist ein App für gängige Smartphones verfügbar, jedoch lassen sich auch herkömmliche RC-Fernsteuerungen verwenden. Der als All-In-One-Drohne vorgestellte Prototyp ist zusätzlich wasserfest, hat einen Port für weitere Nutzlasten (etwa eine GoPro) und einen Auto-Follow-Mode.

Ab Februar 2016 soll die Drohne ausgeliefert werden.

C-mi: All In One – Kameradrohne

Von Polyhelo aus Kalifornien kommt ein Kickstarterprojekt für die C-mi: All In One – Kameradrohne. Das Projekt hat bereits mehr als die ursprünglich benötigten $ 125.000 USD eingesammelt und wird damit realisiert.
C-mi soll ein universell verwendbarer Hexakopter werden. Ziel ist, alle üblichen Anwendungsszenarien abzudecken.
Das Gerät erreicht eine Geschwindigkeit von 60 km/h und ist allwetter-tauglich. Alle sechs Ausleger mit den Motoren lassen sich zum Transport abnehmen. Eine Besonderheit ist die Kamera – 1080p / 5 Megapixel – die bei Landung im Gehäuse versenkt und beim Start wieder ausgefahren wird. Die Bildstabilisierung erledigt ein 2-Achs-Gimbal.
20-25 Minuten kann der 1 Kilogramm schwere Kopter kann mit einer Akkuladung in der Luft bleiben.
Wie auch bei anderen Systemen versucht man mit der Software und den Sensoren zu punkten. So gibt es einen Näherungssensor, der Kollisionen mit großen Objekten verhindern soll. Bäume oder Kabel sind noch nicht erkennbar. Gleich mehrere Prozessoren verarbeiten die Daten von Kamera und Sensorik. Verschiedene Flugmodis erlauben Eigenaufnahmen (Dronies), die Erstellung von Panoramaaufnahmen oder das Umkreisen von Objekten (Orbitmode wie bei ‚Solo‘). Bilder werden per Streaming gleich an die Bodenstation (Smartphone-App) gesendet, die Audioaufnahme am Boden kann mit dem Bild synchronisiert werden. Eine herkömmliche Fernbedienung soll unterstützt werde, darauf wird in der Kampagne jedoch nicht näher eingegangen. Per Wifi ist eine Reichweite von 100 bis 200 m angegeben. Für die Flughöhe ist eine Begrenzung von 400 Fuß (122 Meter) eingestellt.
Ein Extra zur Drohne sind ein oder mehrere GPS-Tracker, nach denen der Kurs der Route ausgerichtet werden kann. Die Drohne bekommt von den Trackern deren Standort gesendet und kann sich entsprechen orientieren.

Ab $ 599 USD ist man bei Kickstarter dabei, die Lieferzeit ist im Dezember 2015. Später soll der Flieger $ 999 USD kosten.
Zur Erinnerung: Die Plexidrone, die einen ähnlichen All-In-One-Ansatz verfolgte, gab es für $ 479 USD, das Ultimate-Paket kostet heute $ 979 USD.

Der GPS-Tracker als 3D-Modell

Indoor-Luftschiff Silent Runner

Auf Startnext, der deutschsprachigen Crowdfundingplattform, gibt es noch bis 07. Juni eine Kampagne zur Finanzierung des Indoor-Luftschiff-Bausatzes Silent Runner. Hinter dem Open-Source-Projekt steht eine Studentengruppe mit dem Namen Windreiter.
Der Silent Runner ist ein zwei Meter langes Luftschiff mit einer Masse von 300 g. Angetrieben von zwei Motoren und ausgestattet mit entsprechenden Rudern erreicht es eine Geschwindigkeit von 4 m/s. Der 500 mAh-Akku reicht dabei für eine Flugzeit von 45 Minuten. Die Konstruktion ist im Wiki dokumentiert, eine Anleitung steht als PDF-Datei bereit.
Zur Füllung des Ballons wird Helium empfohlen, preiswerter Wasserstoff kann auch verwendet werden sofern man die damit einhergehenden Gefahren im Griff hat.
Für 200 € bekommt man ein Selbstbau-Kit mit Indoor-Luftschiff, Motoren, ESC, Servos und Akku. Zusätzlich wird eine eigene Fernsteuerung mit Empfänger benötigt. Zur Ansteuerung der Servos ist ein kleines Arduino-Board nötig.

Fallschirm für den Notfall

Noch ist die in der Schweiz entwickelte Technik zum Stabilisieren von Drohnen nicht in den marktüblichen Drohnen verbaut. Kommt der Kopter aus dem Gleichgewicht, benötigt man entweder viel Geschick und Flugerfahrung, um das Teil wieder abzufangen oder einen Fallschirm. Mit SmartChutes, einem auf Kickstarter eingestellten Projekt, soll ein autonomes Rettungssystem für den Notfall verfügbar werden. Das System hat einen eigenen Akku, Gyroskope und Beschleunigungssensoren. Mit der Sensorik werden freier Fall und Drehungen erkannt.

Gerät der Kopter in eine Schieflage wird automatisch ein 36″-Fallschirm (91 cm) ausgeworfen. Mit diesem kommt der Kopter in überschaubarer Geschwindigkeit wieder auf den Boden. Das Auswerfen geschieht innerhalb von 350 ms. Da der Fallschirm eine gewisse Zeit zum Öffnen benötigt, ist das System erst bei Höhen um 50 Meter optimal. 113 Gramm bringt das Notfallsystem auf die Waage.

Das Geld aus der Kampagne – $ 25.000 USD werden benötigt – geht in Produktion und Weiterentwicklung des Prototypen. Für mindestens $ 130 USD kann während der Kampagne das System erworben werden.

Als Verbesserung wäre jetzt noch eine Schwimmhilfe sinnvoll, sollte der Notfall über Wasser eintreten.

Forschung im Grenzbereich

Die Flying Machine Arena der ETH Zürich erlaubt die Auslotung des Verhaltens von kleinen Fluggeräten, speziell Quadrokopter, im physikalischen Grenzbereich.
Der transportable Prüfstand mit einem Volumen von 1000 m³ beinhaltet u.a. ein kamerabasierendes Bewegungserkennungssystem, welches mehr als 200 Aufnahmen pro Sekunde verwendet, um ein oder mehrere Fluggeräte zu lokalisieren.
Die Erfahrungen der Forscher mit ähnlichen Systemen reichen bis in das Jahr 2000 zurück. Damals wurde bereits ein Prototyp entwickelt der mit Leuchten ausgestattet von mehreren Kameras lokalisiert wurde.
Mit modernerer Technik werden heute Konstruktionen, Flugmanöver und autonome Aktionen von Drohnen getestet. Auch künstlerische Projekte werden im Labor vorbereitet.
Nun gibt es Bilder aus der Flying Machine Arena, die einen – später auch vier – Quadrokopter beim Hochgeschwindigkeitsflug zeigen. Welche Fähigkeiten die Kopter der Forscher haben demonstriert das Team um Raffaello D’Andrea bereits im Rahmen der TED-Talks.