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HyTaq – Kopter im Käfig

Vor zwei Jahren schon stellte das Illinois Institute of Technology einen Crash-resistenten Quadrokopter namens HyTaq vor.
Bei der Konstruktion befindet sich der Kopter beweglich in einem Rollkäfig. Die Konstruktion schützt den Kopter vor Kollisionen und erlaubt gleichzeitig mit dem Gefährt zu rollen. Diese Fortbewegungsweise ist energiesparender als der Flug und erlaubt längere Einsatzzeiten. Anders als bei bodengebundenen Robotern kann jedoch ein Hindernis einfach überflogen werden.
Ein ähnliches System stellte das Team Flyability aus der Schweiz beim Drones4Good-Award vor und gewann damit den internationalen Teil des Wettbewerbs, der mit $ 1 Million USD dotiert war.

Vulkanbeobachtung mit Drohnen

Die Inseln unter dem Wind  (Ilhas de Sotavento) sind die südlichen 5 Inseln der Kapverden. Auf Fogo, der zweitgrößten der Inseln befindet sich der Pico de Fogo, der einzige aktive Vulkan. Mit 2829 m Höhe ist der Berg die zweithöchste Erhebung im Atlantik. Im November 2014 wurde ein kleiner Nebenkrater, der Pico Pequeno (1920 m) aktiv. Der Lava- und Ascheauswurf zerstörte große Teile eines Ortes nördlich des Vulkans.
Eine AR-Drohne der Firma TEKEVER überflog für Messungen des Lavastroms mehrfach die Gegend um den Ausbruch. Die ‚Air Ray‚ Reihe umfasst sowohl Quadrokopter (VR1 Colibri) als auch Starrflügler in unterschiedlichen Ausführungen. Im Video sind auch zerstörte Häuser zu erkennen.
Das mit Flügen in Vulkannähe nicht zu spaßen ist, zeigt  das Video von DJI in Island oder von Sam Cossman auf Tanna/ Vanuatu.

Der Krater des Pico de Fogo bei Openstreetmap

Lily Camera

Das ihre Drohne keine Drohne ist, sondern ein Werkzeug betonten schon die Macher der fliegenden Thermoskanne ‚Sprite‘. In der Tat ist der Begriff Drohne umstritten weil zivile Nutzung und Verwendung als Waffe (ähnlich wie beim Messer) nicht getrennt sind.

Die Entwickler der Lily Camera haben nun also eine fliegende HD-Kamera gebaut. Sie eignet sich hervorragend für Selfies und kommt in einem eleganten Outfit in die Luft. Die Kamera sieht aus wie ein durchdesignter Multikopter. Selbstverständlich ist auch die übliche Sensorik mit Kompaß, Gyroskop usw. mit an Bord.

Mit der Kamera können 1080p-Videos mit 60 fps oder 720p-Videos mit 120 fps aufgezeichnet werden. Die Bildstabilisierung erfolgt digital über ‚digital gimbaling‘ – ähnlich wie es auch die Drohne Parrot BeBop macht.

Das Flugverhalten der Kamera lässt sich nur indirekt steuern. Mit Hilfe einer einfachen Fernsteuerung mit 5 Bedienelementen, die auch gleichzeitig als Trackingziel dient, können einzelne Funktionen aktiviert werden. Der Start kann aus der Hand geschehen, die Kamera folgt dann dem Träger des Trackingziels (auto-follow) oder umkreist ihn (Orbit-Mode). Das Tracking-Ziel kann mit einem wasserfesten Gehäuse am Arm getragen werden. Mit einem Mikrofon sind Tonaufnahmen möglich. Detektiert die Fernsteuerung am Handgelenk einen Sprung, schaltet die Kamera vorübergehend in den Zeitlupenbetrieb. Eine Smartphoneapp bietet weitere Steuerungsmöglichkeiten.

Als Flugzeit werden 20 Minuten angegeben, 40 km/h sollen für die Kamera machbar sein. Die Flughöhe ist auf 15 Meter begrenzt.

Für $ 500 USD kann man die Kamera vorbestellen (bis 15.6), später sollen $ 1.000 USD fällig werden. Geliefert wird im Februar 2016.

Drohne mit Wasserstoffantrieb

Viele technische Herausforderungen bei der Konstruktion von Multikoptern wurden schon gelöst. Das Energieproblem wartet noch auf den Durchbruch.
Üblicherweise haben heutige Kopter Lithium-Polymer-Akkus an Bord, die in kurzer Zeit viel Energie freisetzen können. Leider ist die Energiedichte der Akkus für ausdauernde Flüge zu gering. Gerade wird bei Kickstarter versucht, eine Drohne mit Hybridantrieb zu finanzieren. Der benzingetriebene Kopter kann schon mal eine Stunde in der Luft bleiben.

Horizon Unmanned Systems aus Singapur stellte im April eine Hochleistungsbrennstoffzelle für den Einsatz in unbemannten Systemen (UAV) vor. Ein Quadrokopterdesign, der Hycopter, mit einer Energieversorgung basierend auf den neuen Zellen soll bis zu 4 Stunden (ohne Nutzlast) fliegen können. Der benötigte Wasserstoff soll unter hohem Druck innerhalb der Tragarme gelagert werden.

Auf der AUVSI 2015 in Atlanta wurde der Hycopter gezeigt. Fox-News berichtete über die Veranstaltung und die Neuentwicklung.