Wie sich ein Multikopter (hier ein DJI F550) verhält wenn er direkt vor einen Richtfunklink fliegt, erlebte Fotograf Karlheinz Hagen. Als der Kopter direkt vor einer der Antennen den Funkstrahl passierte, wurden Teile der Flugsteuerung (GPS/ Kompass) stark gestört. In der Folge flog der Hexakopter ausgerechnet direkt auf den Mast zu und ging zu Boden. Zur Landung ließ er sich scheinbar noch etwas steuern, so dass der Sachschaden überschaubar blieb. Sollte man Drohnen in der Nähe starker elektrischer oder magnetischer Felder betreiben wollen, ist also Vorsicht angesagt.
Drohne mit Wasserstoffantrieb
Viele technische Herausforderungen bei der Konstruktion von Multikoptern wurden schon gelöst. Das Energieproblem wartet noch auf den Durchbruch.
Üblicherweise haben heutige Kopter Lithium-Polymer-Akkus an Bord, die in kurzer Zeit viel Energie freisetzen können. Leider ist die Energiedichte der Akkus für ausdauernde Flüge zu gering. Gerade wird bei Kickstarter versucht, eine Drohne mit Hybridantrieb zu finanzieren. Der benzingetriebene Kopter kann schon mal eine Stunde in der Luft bleiben.
Horizon Unmanned Systems aus Singapur stellte im April eine Hochleistungsbrennstoffzelle für den Einsatz in unbemannten Systemen (UAV) vor. Ein Quadrokopterdesign, der Hycopter, mit einer Energieversorgung basierend auf den neuen Zellen soll bis zu 4 Stunden (ohne Nutzlast) fliegen können. Der benötigte Wasserstoff soll unter hohem Druck innerhalb der Tragarme gelagert werden.
Auf der AUVSI 2015 in Atlanta wurde der Hycopter gezeigt. Fox-News berichtete über die Veranstaltung und die Neuentwicklung.
yeair – Der Quadrokopter mit Benzinantrieb
Seit kurzem gibt es bei Kickstarter auch Aktionen aus dem deutschen Raum. Nun ist auch ein Drohnenprojekt mit am Start.
yeair! der Quadrokopter der Zukunft mit einem Antrieb aus dem Erdölzeitalter. Der Quadrokopter hat ein hybrides Antriebssystem bestehend aus Elektro- und Benzinmotoren. Mit dieser Kombination lassen sich enorme Flugzeiten (60 Minuten), hohe Traglasten (5 Kg) oder hohe Geschwindigkeiten (100 km/h) erreichen.
Das System vereint Vorteile aus beiden Antrieben. Da ist zum einen die hohe Energiedichte des Treibstoffes (Benzin 1:25) der Verbrennungsmotoren. Zum anderen lassen sich die elektrischen Antriebe dank elektronischer Flugsteuerungen schnell und präzise kontrollieren.
Während des Fluges sind beide Antriebe aktiv. Der Ausfall eines Motors kann so kompensiert werden (virtueller Oktokopter). Der Zweitaktmotor erzeugt die träge Grundleistung etwa zum Schweben, während der Elektroantrieb die schnelle Steuerung ermöglicht.
Die Elektromotoren dienen als Starthilfe für die Verbrennungsmotoren, diese liefern ihre Energie auch an die Batterien.
Mit 1,5 Liter Benzin soll eine Reichweite von 55 km möglich sein. Die hohe Nutzlast ermöglicht den Transport auch größerer Kameras (besser ohne Ton). Für Transportaufgaben wie 2014 zur Insel Juist bietet sich der Kopter an.
Mit 1.399 € ist man während der Kampagne mit dabei. Für den Hobbyflieger dürfte wegen Abfluggewicht und Verbrennungsmotor die Nutzbarkeit in Deutschland eingeschränkt sein. Die Auslieferung der ersten Geräte soll im Mai 2016 beginnen.
Vielleicht hört man später vom Hesteller airstier noch mehr, auf der Agenda könnte in Zukunft ein Persokopter stehen.
Kopter mit Origamitechnik
Forscher und Entwickler der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne, hier wurde auch Daler (ein krabbelndes Kleinflugzeug) entwickelt und NCCR Robotics ebenfalls aus der Schweiz haben einen Kopter in Origamitechnik gebaut. Der Winzling kann in zusammengefalteten Zustand leicht transportiert werden und ist innerhalb kürzester Zeit startbereit. Durch die Drehung der Rotoren werden die doppelt gefalteten Arme ausgeklappt. Haben diese die Endstellung erreicht erfolgt die Arretierung magnetisch.
Nach dem die Rotoren in die für Quadrokopter richtigen Drehrichtungen rotieren kann die Drohne auch schon starten. Der ganze Startvorgang dauert nur eine halbe Sekunde.
Nach der Landung muss der Kopter von Hand wieder zusammengefaltet werden. Diesen Schritt ebenfalls automatisch zu gestalten ist eine der nächsten Aufgaben.
Das Video mit Stefano Mintchev. Im Hintergrund (0:34) ist auch Daler zu sehen.
Friedhof der toten Autos
Inmitten der Wüste von Katar befindet sich eine riesige Ansammlung von alten Autos. Der Schrottplatz wurde jetzt mit einer Fotodrohne abgelichtet.
Der Friedhof der toten Autos befindet sich 20 km südlich von Doha bei Al-Wukair.